📖 Inhalt:
- 1. Ablenkung
- 2. Sie machen die Öffentlichkeit selbstgefällig
- 3. Problem – Reaktion – Lösung
- 4. Den emotionalen Weg gehen
- 5. Die schrittweise Strategie
- 6. Aufschieben
- 7. Behandle die Menschen wie Kinder
- 8. Die Öffentlichkeit soll unwissend bleiben
- 9. Verstärkung der Selbstbeschuldigung
- 10. Die Menschen besser kennen, als sie sich selbst kennen
Noam Chomsky ist einer der meist geachteten Intellektuellen der Welt. Die New York Times ernannte ihn zum wichtigsten Denker unserer Zeit. Eine seiner wichtigsten Aufgaben war es, die verschiedenen Strategien der Medienkontrolle, die heute in der Welt eingesetzt werden, zu benennen und zu analysieren.
Noam Chomsky wurde zunächst durch seine Arbeit als Linguist bekannt, aber er ist auch Philosoph und Politikwissenschaftler. Er ist auch zu einer wichtigen Stimme in der Welt des politischen Aktivismus geworden. Menschen auf der ganzen Welt teilen seine Schriften und er gewinnt immer neue Leser.
Wie kommt es, dass wir so viele Informationen haben, aber so wenig wissen?
Noam Chomsky
Noam Chomsky hat ein Lehrstück geschrieben, das die Strategien der Medienkontrolle zusammenfasst. Obwohl seine Gedanken dazu tiefgründig und komplex sind, hat er sie in einfachen, verständlichen Worten zusammengefasst, mit dem Ziel, die Menschen aufzuklären.
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1. Ablenkung
Laut Noam Chomsky ist die häufigste Strategie der Medienkontrolle die Ablenkung. Dabei geht es darum, die öffentliche Aufmerksamkeit auf bedeutungslose oder irrelevante Dinge zu lenken. Auf diese Weise sollen unsere Köpfe beschäftigt werden.
Sie überfrachten die Menschen auch mit Informationen oder stellen Sportereignisse, Prominente und Belanglosigkeiten in den Vordergrund. Damit soll erreicht werden, dass die Menschen die wirklichen Probleme aus den Augen verlieren.
2. Sie machen die Öffentlichkeit selbstgefällig
Die meisten Trends und Moden kommen nicht einfach aus dem Nichts, sondern es gibt fast immer jemanden, der sie in Gang setzt und fördert. Sie tun dies, um einen einheitlichen Geschmack, einheitliche Interessen und Meinungen zu schaffen.
Die Medien fördern ständig bestimmte Moden und Trends. Die meisten davon haben mit frivolen, unnötigen, ja sogar lächerlichen Lebensarten zu tun. Sie überzeugen die Menschen davon, dass es einfach in ist, sich so zu verhalten, wie es gerade in Mode ist.
3. Problem – Reaktion – Lösung
Manchmal vernachlässigen die Machthaber absichtlich bestimmte Realitäten oder gehen zumindest nicht wirklich darauf ein. Sie machen ihre Bürger:innen glauben, dass es sich um ein Problem handelt, das von außen gelöst werden muss. Und sie selbst stellen die Lösung vor.
Das ist eine Strategie der Medienkontrolle, die bei unbeliebten Entscheidungen angewandt wird. Sie können zum Beispiel einen öffentlichen Wirtschaftszweig absichtlich schlechter darstellen, als er ist, weil sie ihn privatisieren wollen. So soll der Ausverkauf gerechtfertigt werden.
4. Den emotionalen Weg gehen
Die Puppenspieler wollen nicht den Verstand aktivieren, sondern Emotionen wecken und das Unterbewusstsein der Menschen erreichen. Deshalb sind so viele dieser Botschaften voller Emotionen.
Es geht darum, eine Art „Kurzschluss“ im rationalen Denkprozess zu verursachen. Sie nutzen Gefühle, um die allgemeine Bedeutung der Botschaft zu erfassen, aber nicht die Einzelheiten. Das ist ein weiterer Weg, wie sie das kritische Denken der Menschen ausschalten.
5. Die schrittweise Strategie
Das Ziel ist es, die Öffentlichkeit dazu zu bringen, Dinge zu akzeptieren, die sie normalerweise nicht akzeptieren würde. Wie? Indem man sie ganz allmählich einführt, so dass die Menschen es gar nicht bemerken.
So ist es zum Beispiel mit dem Abbau von Arbeitnehmerrechten geschehen. In einigen Gesellschaften wurden Regeln oder Arbeitsformen eingeführt, die es für die Menschen schließlich normal machen, dass ein Arbeitnehmer keine soziale Sicherheit genießt.
6. Aufschieben
Diese Strategie macht die Bürger:innen glauben, dass sie Schritte unternehmen, die kurzfristig schlecht sein mögen, sich aber in Zukunft für die ganze Gesellschaft auszahlen könnten. „Der Zweck heiligt die Mittel.“
Das Ziel ist, dass sich die Menschen an die „schlechten“ Dinge gewöhnen und sie nicht ablehnen. Und wie? Indem man sie dazu bringt, darüber nachzudenken, wie gut es später sein wird. Bevor es soweit ist, hat der „Normalisierungs“-Effekt bereits seine Wirkung getan. Die Menschen protestieren nicht dagegen, dass sie nicht bekommen, was ihnen versprochen wurde.
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7. Behandle die Menschen wie Kinder
Viele Botschaften im Fernsehen, vor allem in der Werbung, sprechen mit den Menschen wie mit Kindern. Sie verwenden sehr strategische Ausdrücke, Worte und Haltungen, die mit einem Hauch von Harmlosigkeit versehen sind.
Es geht darum, die Abwehrkräfte der Menschen zu durchdringen. Das ist eine Form der Medienkontrolle, die versucht, das kritische Denken der Menschen zu töten. Auch Politiker:innen nutzen diese Taktik und geben sich als väterliche Figuren aus.
8. Die Öffentlichkeit soll unwissend bleiben
Eines der Hauptziele der Verantwortlichen ist es, die Menschen unwissend zu halten. Unwissenheit soll bedeuten, dass man ihnen nicht die Mittel an die Hand gibt, die sie brauchen, um die Dinge selbst zu analysieren. Es bedeutet, dass man ihnen die interessanten Dinge erzählt, aber nie ausmacht, was hinter den Kulissen vor sich geht.
Die Menschen unwissend zu halten, sollte auch bedeuten, den Fokus von der Bildung wegzunehmen. Das führt zu einer großen Kluft zwischen der Qualität der privaten und der öffentlichen Bildung. Sie lassen den Wissensdurst der Menschen leise werden und machen die Intelligenz unwichtig.
9. Verstärkung der Selbstbeschuldigung
Eine weitere Strategie der Medienkontrolle besteht nach Noam Chomsky darin, den Menschen vorzugaukeln, dass sie selbst, und nur sie, für ihre Probleme verantwortlich sind. Alle schlechten Dinge, die geschehen, sind allein ihre Schuld. So bringen sie die Menschen dazu, zu glauben, dass ihr Umfeld perfekt ist und dass sie selbst schuld sind, wenn etwas schiefläuft.
So versuchen die Menschen, sich in ihr Umfeld einzufügen, und fühlen sich dann schuldig, weil sie es nicht perfekt hinbekommen haben. Sie verdrängen den ganzen Ärger, den das System verursacht, und geben sich stattdessen endlos die Schuld.
10. Die Menschen besser kennen, als sie sich selbst kennen
In den letzten Jahrzehnten hat uns die Wissenschaft viel Wissen über die menschliche Biologie und Psychologie zur Verfügung gestellt. Aber diese Informationen sind den meisten Menschen immer noch nicht zugänglich.
Nur ein winziger Teil der Informationen erreicht die Öffentlichkeit, während die Eliten über all diese Informationen verfügen und sie nach Belieben nutzen. Hier zeigt sich einmal mehr, wie Unwissenheit es den Mächtigen leichter macht, die Gesellschaft zu kontrollieren.
Das Ziel dieser Strategien der Medienkontrolle ist es, die Welt so zu machen, wie die Elite sie haben will. Sie blockieren die Fähigkeit zum kritischen Denken und die Freiheit aller. Aber es liegt in unserer Verantwortung, uns nicht länger passiv von ihnen kontrollieren zu lassen. Wir müssen uns so gut wie möglich wehren.