Wenn ich dich ansehe, sehe ich Folgendes

Kinder&Erziehung
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Unser kleines Zuhause, mein Zufluchtsort. An den Schlafzimmerwänden hört man mein Lachen und meine Tränen. Sie beherbergen meine Träume, meine Zweifel und die Gesamtheit dessen, was ich bin.

Wenn ich die Sonnenflecken im Gesicht meiner Mutter betrachte, sehe ich keine geschädigte Haut, sondern lange Tage, die sie draußen auf Abenteuern verbracht hat.

Wenn ich sehe, wie sich der Schmerz meines Vaters in Form von Schmerzen und Zerrungen an ihn heranschleicht, sehe ich keine Behinderungen, sondern die Last, drei Herzen an dem sicheren Ort zu schützen, den er für uns geschaffen hat.

Wenn ich mir die brüchigen Nägel meiner Mutter ansehe, sehe ich keine Vernachlässigung, sondern die Hände einer Frau, die das Geld lieber für andere ausgibt als für sich selbst.

Wenn ich mir die grauen Haare meines Vaters ansehe, sehe ich nicht das Alter, sondern die jahrelange Sorge um die, die ihm am Herzen liegen.

Ich versichere ihnen: „Mir geht es gut, ihr müsst euch keine Sorgen machen.“ Die Arbeit der Eltern hört einfach nicht auf, wenn sie auf Erwachsene blicken, die einst unruhige Kleinkinder waren.

Wenn ich das Lachen meiner Mutter höre, merke ich, dass es ein Lied ist, das schon mein ganzes Leben lang gespielt wird und nie seine Melodie ändert.

Wenn ich höre, wie ein Mann versucht, mir einen Rat zu geben, weiß ich, dass er nie so authentisch und weise sein wird wie die Worte, die mein Vater zu mir spricht. Manchmal frage ich mich, ob in den Klassenzimmern ein Lehrer fehlt. Manchmal frage ich mich, ob mehr Menschen von seinen Worten profitieren würden.

Wenn ich meine Mutter weinen sehe, sehe ich keine Schwäche; ich sehe eine Frau, die ein bisschen zu lange für zu viele Menschen stark war.

Wenn ich sehe, wie mein Vater meine Mutter behandelt, sehe ich keine rührselige Liebesgeschichte, die immer und immer wieder erzählt wird; ich sehe die Liebesgeschichte, hinter der jeder her ist, der wir alle nachjagen.

Wenn ich sehe, wie mein Vater beschützend wird, ärgere ich mich nicht; ich sehe einen Jungen, der nicht von denjenigen beschützt wurde, die genau das tun sollten. Ich sehe einen Mann, der sich weigert, nach dem Vorbild zu leben, das ihm vorgelebt wurde. Ich sehe einen Mann, dem du nicht in die Quere kommen wirst.

Wenn ich den blinden Optimismus meiner Mutter sehe, sehe ich keine Dummheit, sondern das, wovon die Gesellschaft ein bisschen mehr braucht.

Jahr für Jahr taucht eine neue Falte auf. Ich sehe nicht die Zeit, ich sehe einen Wegweiser zu den Erinnerungen an eine bezaubernde Kindheit. Ich sehe eine direkte Geschichte, die mich zu dem macht, was ich bin.

Ich sehe mein Leben.