Es gibt keine größere Liebe, als die deiner Kinder zu dir, während sie noch klein sind

Kinder&Erziehung
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Mein ältester Sohn war ein lauter, lebhafter, wilder kleiner Junge. Er war ein Schwätzer, ein Lacher, und trotz seines großen Selbstbewusstseins haben seine Augen ständig nach meinen gesucht, um nach meiner Erlaubnis zu fragen.

Ich wusste, dass wenn er seine Schuhe auszog und sie wegtat oder mir dabei half Blumen zu pflanzen, er es tat, weil es ihm Spass machte.

Und wenn er nach meinem Gesicht mit seinen sanften, molligen Händen griff und mich küsste und sagte „Ich liebe dich Mama“ tat er es aus Liebe, die er zu mir empfand – er wollte, dass ich mich freue.

Und als meine Tochter dann kam, starrte sie mich üblicherweise für lange Zeit, während ich sie in den Armen hielt, an. Selten war sie abgelenkt durch ihren Bruder. Seine Lautstärke schien ihr nie sehr wichtig, jahrelang hatte sie Augen nur für mich.

Als sie einwenig älter wurde, legte sie sich öfters zu mir ins Bett und sagte „Mama, gucken wir uns ganz lange an.“ Und genau das taten wir auch.

Ich weiß, wenn Kinder klein sind und sie so sehr von dir abhängen, du sehr erschöpft sein kannst – körperlich, wie auch gefühlsmäßig.

Ich kenne auch die Frauen, die das alles schon durchgemacht haben und zu sagen pflegen „Genieße jeden Moment, er vergeht ganz schnell.“ Und tief in mir, weiß ich, dass sie Recht haben.

Aber wir genießen nicht jeden Moment – das können wir nicht.

Wir können nicht immer Optimisten sein. Wir werden müde, frustriert und sauer. Wir alle haben eine Belastungsgrenze. Was die meisten von uns anbetrifft, versteht es niemand so gut uns in Rage zu bringen wie unsere Kinder.

Niemand kann irgendetwas genießen, wenn sein Kind gerade mal einen Tobsuchtsanfall hat, oder es verweigert im Bett zu bleiben. Ich würde gerne mal Jemandem begegnen, der sagen könnte „Ich liebte einfach das Töpfen-Training mit meinem Kleinkind! Ich habe jede Sekunde davon genossen.“

Ja, sie lieben mich noch immer, aber ihre Liebe ist anders.

Als Mutter eines Jugendlichen und zweier Kinder, sage ich dir nicht, dass du jeden Moment genießen sollst. Diese Redewendung ist, ganz ehrlich gesagt, lächerlich.

Aber ich sage dies:

Wenn du Momente hast, in denen du dich völlig ausgelaugt fühlst, in denen du dir wünschtest, deine Kinder würden nicht ganz so von dir abhängen, in denen du eine Pause brauchst, du sie aber nicht machen kannst, möchte ich, dass du weißt, dass mein Sohn nicht mehr nach meinem Gesicht greift und mich küsst.

Sondern er windet sich heraus, wenn ich ihm gerade einen Kuss geben möchte. Er sagt mir nie, dass er mich liebt, außer ich sage es zuerst.

Meine Tochter hat auch keine Zeit mehr einfach nur dazuliegen und mich anzustarren.

Ja, sie lieben mich immer noch, aber ihre Liebe ist anders. Mit ihrer neuen Unabhängigkeit und wachsendem Gesellschaftsleben kommt eine andere Art der Liebe.

Nichts, aber auch wirklich gar nichts, ist mit der Liebe zu vergleichen, die unsere Kinder für uns empfinden, während sie noch klein sind.

Wir sind im Zentrum ihres Universums. Wir sind die größte Liebe ihres Lebens. Wir sind alles für sie.

Wenn du also das Gefühl hast, den Verstand zu verlieren, du einfach nicht noch eine Runde Lotti Karotti spielen oder sie ein weiteres Mal ins Bett bringen kannst, erinnere dich daran wie flüchtig diese Liebe, die sie jetzt für dich empfinden, ist; eines Tages wird sie sich ändern.

Vielleicht wird es dir schwere Momente nicht leichter machen, oder vielleicht doch. Ich kann mit Sicherheit sagen, das es mir geholfen hat.